Mit „Jeder Mann ist eine Perle“ zogen sie ein, mit Sprachlosigkeit beendeten sie die Sitzung. Die Roten Funken zelebrierten ihre Kostümsitzung. Ein Reigen von Musik, Tanz und Bütt zog alle Register und nach sechs Stunden Bühnenprogramm war klar: Die Stimmung hatte zu keinem Zeitpunkt Abbruch erlitten.
Das begann schon zu früher Stunde damit, dass die zahlreichen Uniformierten, einen Rosen-Schauer verursachend, in die Festhalle Dürwiß zogen, nachdem die Funkepute das Vorprogramm gestaltet hatten. Spieß Sascha Abels erstattete an seinen Kommandant Guido Deutschle Bericht, der wiederum gab das Wort an Präsident Marco Zimmermann. Die hohe Troika hatte somit ihre Worte gesagt und gab die Bühne frei für Musik und Tanz. Der Regimentsspielmannszug und der Regimentsmusikzug gaben kölsche Ständchen, sodann folgte der große Funkenblock.
Zu diesem Zeitpunkt waren zwei wichtige Akteure noch nicht in den Saal gezogen. Das neue Tanzpaar Paula Eßer und Luca Paschen empfing frenetischen Jubel, bevor sie überhaupt getanzt hatten. Ihre Choreografie gab der Begeisterung dann Recht: Akrobatische Elemente, flüssige Bewegungen und freihändige Überschläge und das Publikum sprang von den Stühlen. Tänzerisch ging es mit den Funkentöchtern, der Funkenwache und Marketenderin Carina Bauer weiter, ehe sich beim Gemeinschaftstanz alle Tänzer vereinten.
Nach diesem imposanten Opening folgte eine Melange aus Bütt, Musik und Tanz, die sich sehen lassen konnte. In die Bütt sprangen an diesem Abend Kräfte aus dem Rheinland. Sowohl bei dem Zauberkünstler Schmitz-Backes, dem Urgestein Et Rumpelstilzje, dem Typenredner Et Klimpermännche und der heiteren Lady Lieselotte Lotterlappen bewies das Publikum selbst zu später Stunde, dass es aufmerksam und gewillt ist, die Lachmuskeln zu strapazieren.
Nachdem Can’t Stop, die Showtanzgruppe der Roten Funken, mit ihrem Mottotanz begeistert hatte, folgten kölsche Töne. Sie erklangen durch die „hauseigenen“ Lokalmatadoren, Stabelsjeck und Die Original Eschweiler. Ein Festival der guten Laune – die Menge tanzte, als die selbst ernannte Party-Big-Band auch Ausflüge in das Schlager-Genre wagte.
Ein Höhepunkt jagte den Nächsten. Phänomenal war unterdessen auch, dass das Notizbuch des Journalisten zum Gästebuch umfunktioniert wurde und sich seinen Weg durch den Saal bahnte. Alle fanden nette Sätze, die Politik, die Bürgermeisterkandidaten, die Besucher aus Wattrelos und ebenso die Bühnenakteure – ein Beweis, dass die Stimmung ungezwungen war und man für ein paar Stunden den allzu ernsten Alltag vergaß.
Zweifelsohne schaffte diesen Umstand auch die Ehrengarde der Stadt Köln, die mit ihrem Tanzpaar Anna-Sophia Beyenburg und Nico Kohr und den Kadetten urkölsche Tradition nach Dürwiß brachte. Das Finale ließ nur ein paar Minuten auf sich warten, doch es hatte sich gelohnt, zog Präsident Zimmermann anschließend das Fazit. Als das Tanzcorps Fidele Sandhasen den 13. Tanz an diesem Tag darbot, war das Publikum fassungslos. Hebefiguren, fliegende Tänzerinnen, Beinwürfe und das alles mit 64 Tänzerinnen und Tänzern, die die Bühne bis auf den letzten Quadratmeter dafür nutzten, das närrische Volk mit tanzsportlicher Hochleistung zu Jubelstürmen zu animieren.
Wir zitieren die Eschweiler Nachrichten vom 03.02.2020, Text und Foto: Manuel Hauck.